Schamanismus - was ist das?
Der Schamanismus ist eine der ältesten Traditionen der Menschheitsgeschichte, Zeugnisse schamanischer Rituale wurden auf der ganzen Welt gefunden. Schamanen waren seit Anbeginn in allen Gesellschaften und Kulturen überall auf der Welt für das Wohlergehen der eigenen Gruppe und die Gesundheit jedes einzelnen Gruppenmitglieds zuständig. Bis in die heutige Zeit findet man Schamanen in allen Teilen der Erde.
Es ist erstaunlich, dass sich die Grundtechniken schamanischer Arbeit weltweit ähneln: so ist die Tätigkeit der Inuit-Schamanen im hohen Norden vergleichbar mit den Praktiken der Schamanen in der Mongolei oder den schamanischen Heilungszeremonien der indianischen Völker im Amazonas; Vergleichbare Rituale findet man auch bei den Schamanen der australischen Aborigines oder in den hawaiianischen und afrikanischen Gesellschaften wieder.
In Europa allerdings wurde die uralte schamanische Tradition in den letzten Jahrhunderten nahezu vollständig unterdrückt und ist somit in Vergessenheit geraten. Nur wenig wissen wir über die keltischen Druiden… Und so sind nicht nur die alten Bräuche, wie Jahresfeste oder Initiationsriten in Vergessenheit geraten, auch unsere spirituelle Verbindung mit allem Leben und der aus dieser Verbindung resultierenden Heilkraft ist uns abhanden gekommen.
Zum Glück haben sich in den letzten Jahren viele Suchende aufgemacht in die traditionellen Kulturen, um diese Anbindung an die Natur und die spirituelle Seite des Lebens wieder zu entdecken und die dieser Verbindung innewohnenden Heilkräfte zu aktivieren und das Wissen darum zu verbreiten.
So kann sich heute Jede/r auf diesen Weg begeben und seine eigenen Erfahrungen machen:
Der Weg beginnt mit der inneren Einkehr, der Selbsterkenntnis und dem darin enthaltenen Verständnis von der Verbundenheit aller Dinge. Jeder Mensch kann seine individuelle Fähigkeit, Kontakt mit der jenseitigen, feinstofflichen Welt aufzunehmen, erweitern.
Es handelt sich bei den schamanischen Fertigkeiten also um etwas "Angeborenes", eine Grundvoraussetzung, über die jeder verfügt - auch wenn nicht jeder den Weg des Schamanen geht.
Schamanische Heilweisen
Aus schamanischer Sicht besteht das Leben aus der sichtbaren und aus der unsichtbaren Welt. Beide sind gleichberechtigte Bestandteile und untrennbar miteinander verbunden. Krankheit im Sinne von Sich-nicht-Wohlfühlen bzw. Sich-Schwachfühlen oder Schmerzen-Haben hat aus schamanischer Sicht oftmals seine Ursache in einer unausgewogenen Energieverteilung.
Schamanisches Arbeiten kann also sowohl bedeuten, in einer Einzelsitzung in Zusammenarbeit mit den spirituellen Helferwesen die Ursachen eines Problems oder einer Krankheit eines Klienten/ einer Klientin herauszufinden und diese soweit möglich zu beheben.
Schamanisches Wirken kann aber auch bedeuten, gemeinsam in einer Gruppe mit Hilfe von Ritualen und Zeremonien das Große Ganze, die Mutter Erde oder eine andere Entität zu ehren und zu preisen, sie um Rat zu bitten und ihnen Liebe und Segen zukommen zu lassen, was ebenfalls eine große Heilkraft entfaltet.
In der schamanischen Weltsicht ist alles, was es gibt, ob sichtbar oder unsichtbar, belebt: alles hat eine Seele. Alles hat seinen Platz und ist untrennbar miteinander verbunden, daher wirkt sich eine Veränderung in einem Bereich grundsätzlich und immer auf das Große Ganze aus. Es gilt: wie Innen so Außen, wie Oben so Unten, wie im Großen so im Kleinen, wie im Kleinen so im Großen.
Diese grundlegenden Zusammenhänge sind uns manchmal sehr bewusst und wir können sie sehr gut spüren. So weiß eigentlich jeder, dass sich ein Tag in der Regel entsprechend dem eigenen morgendlichen Empfinden entwickelt: wenn wir z.B. schlecht gelaunt zur Arbeit gehen, erwartet uns in der Regel auch nicht viel Angenehmes, Menschen weichen uns aus oder es entsteht leicht Streit o.ä., ein Debakel kann das nächte nach sich ziehen. Sind wir jedoch gut geerdet in unserer Mitte und zufrieden und zeigen uns so der Welt, so strahlt sie meist zurück und unser positives Lebensgefühl wird verstärkt.
Oft sind uns die Zusammenhänge jedoch nicht so klar und wir erkennen nicht unseren eigenen Anteil an einem Ungleichgewicht wo auch immer (in der Partnerschaft, in der Familie, bei der Arbeit, in der Stadt, auf der Welt etc.). Verborgenen Gedanken- und Gefühlsmuster schlummern meist als schmerzliche Reaktionen auf Vergangenes tief im Unbewussten, regieren aber unser Handeln, unser Erleben, unsere Ausstrahlung und damit unser Lebensgefühl.
Es gilt daher in jeder psychologischen, therapeutischen und auch spirituellen Behandlung, diese negativen, schmerzhaften und abgrenzenden Anteile, die wir in unserem Unbewussten verborgen haben, ans Licht zu holen, damit diese unser Wachstum, unsere Potentiale und Ressourcen nicht länger sabotieren können.
Die schamanisch Praktizierende arbeitet ebenfalls mit diesen verborgenen Ebenen – für sich selbst, für Andere und für das Große Ganze.
Grundsätzlich ist jeder Mensch verbunden mit allem was ist. Daher kann auch jeder Mensch schamanische Praktiken erlernen und sein eigenes Wachstum befördern.
Bei Teilnahme an einem Seminar reist jeder Teilnehmer, nachdem er sich mit seinen spirituellen Helferwesen verbunden hat, nach Anleitung aktiv in der „Anderswelt“ an einen bestimmten Ort, zu einem bestimmten Wesen oder in eine bestimmte energetische Vorstellung, wo er Anweisungen oder Antworten in Form von Bildern, Worten, Tönen oder ähnlichem (jeder Mensch hat eine eigene, individuelle Art der Wahrnehmung) erhält. In einem Seminar ist es wichtig, diese Geschichten im Kreis zu teilen und das Erlebte so zu bezeugen.